Einladung zu einem bewegenden Abend
Am 25. September 2025 wird das Gemeindebautheater im Rabenhof zum Schauplatz eines ganz besonderen Ereignisses. Wiener Wohnen lädt zu einem Gedenkabend ein, der unter dem eindrucksvollen Titel „Wenn wir doch wieder Menschen wären“ die oft vergessenen Schicksale jüdischer Mieter thematisiert, die im Jahr 1938 aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Der Eintritt ist frei, doch die Erinnerungen, die dieser Abend wecken wird, sind unbezahlbar.
Die dunkle Vergangenheit der Wiener Gemeindebauten
Im Jahr 1938, nur wenige Monate nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland, wurden tausende jüdische Bewohner aus den Wiener Gemeindebauten vertrieben. Dieser Akt der Ausgrenzung war der Beginn eines unvorstellbaren Leidensweges für viele dieser Menschen. Historiker bezeichnen diesen Moment als den Beginn der systematischen Verfolgung, die meist in Deportation und Ermordung endete. Der Gedenkabend im Rabenhof soll diesen Menschen eine Stimme geben und an ihr Schicksal erinnern.
Eindrucksvolle künstlerische Auseinandersetzung
Der Abend wird durch szenische Lesungen, Musik und Textcollagen gestaltet, die auf den Forschungsergebnissen des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW) basieren. Dieses Archiv hat über Jahre hinweg die Schicksale von jüdischen und widerständischen Gemeindebau-Bewohnern dokumentiert. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Isabella Grego, die zusammen mit Susanne F. Wolf und Oliver Ostermann ein bewegendes Programm zusammengestellt hat.
- Inge Maux
- Katja Reichert
- Verena Scheitz
- Mercedes Vargas
- Miriam Vargas
- Markus Freistädter
- Georg Schubert
- Florian Stohr
Diese Künstler werden die Geschichten der Vertriebenen lebendig werden lassen. Durch ihre Darbietungen werden die individuellen Geschichten hinter den anonymen Zahlen und Akten sichtbar gemacht.
Erinnerung als Teil der Aufarbeitung
Der Gedenkabend ist Teil eines umfassenden Erinnerungsprojekts, das von Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál initiiert wurde. Unter dem Titel „Der Gemeindebau in der NS-Zeit“ wird das Gedenkjahr 2025 mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, Ausstellungen und Vermittlungsprojekten begangen. Ziel ist es, die Geschichte der verfolgten und vertriebenen Bewohner der Wiener Gemeindebauten lebendig zu halten und die Erinnerung an diese dunkle Zeit wachzuhalten.
Warum ist diese Erinnerung so wichtig?
Die Geschichte der Wiener Gemeindebauten ist eng mit der Geschichte der Stadt Wien verbunden. Die Vertreibung der jüdischen Bewohner im Jahr 1938 ist ein dunkles Kapitel, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Historiker betonen, dass das Erinnern an diese Ereignisse nicht nur eine moralische Verpflichtung ist, sondern auch dazu beiträgt, dass sich solche Gräueltaten nicht wiederholen. „Nur wenn wir uns an die Vergangenheit erinnern, können wir die Zukunft gestalten“, erklärt ein fiktiver Experte von der Universität Wien.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Wien ist nicht die einzige Stadt in Österreich, die sich mit ihrer NS-Vergangenheit auseinandersetzt. Auch in anderen Bundesländern gibt es ähnliche Projekte, die an die Verfolgung und Vertreibung jüdischer Bürger erinnern. In Salzburg beispielsweise wurde kürzlich ein Mahnmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht. In Graz gibt es regelmäßig Gedenkveranstaltungen, die an die Verbrechen der NS-Zeit erinnern. Diese Projekte zeigen, dass die Erinnerung an die Vergangenheit auch in anderen Teilen Österreichs lebendig gehalten wird.
Wiener Wohnen: Ein Vorbild für andere
Mit dem Gedenkabend im Rabenhof setzt Wiener Wohnen ein starkes Zeichen für die Aufarbeitung der Vergangenheit. Das Unternehmen, das für die Verwaltung der Wiener Gemeindebauten zuständig ist, zeigt, dass es sich seiner Verantwortung bewusst ist und aktiv an der Erinnerungsarbeit beteiligt. „Wir möchten den Menschen, die damals vertrieben wurden, eine Stimme geben und ihre Geschichten erzählen“, so eine fiktive Sprecherin von Wiener Wohnen.
Zukunftsausblick
Die Bedeutung von Gedenkveranstaltungen wie dieser wird auch in Zukunft nicht abnehmen. Im Gegenteil, sie werden immer wichtiger, da die Zeitzeugen der NS-Zeit immer weniger werden. Gedenkabende und ähnliche Veranstaltungen sind ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungskultur und tragen dazu bei, dass die Geschichten der Opfer nicht in Vergessenheit geraten. In Zukunft könnten solche Veranstaltungen noch interaktiver gestaltet werden, um vor allem jüngere Generationen anzusprechen.
Was bedeutet das für die Bürger?
Für die Bürger von Wien bedeutet der Gedenkabend im Rabenhof eine Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit ihrer Stadt auseinanderzusetzen und aus der Geschichte zu lernen. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, sich zu informieren, zu reflektieren und die Bedeutung der Erinnerungskultur zu verstehen. Der Eintritt ist frei, was bedeutet, dass jeder die Möglichkeit hat, an diesem wichtigen Ereignis teilzunehmen.
Fazit
Der Gedenkabend im Rabenhof ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Wien. Er erinnert an die Schicksale der jüdischen Mieter, die 1938 aus ihren Wohnungen vertrieben wurden, und gibt ihnen eine Stimme. Durch die künstlerische Gestaltung und die umfassende Aufarbeitung der Ereignisse wird der Abend zu einem bewegenden Erlebnis, das lange in Erinnerung bleiben wird. Es ist ein Abend, der nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch dazu beiträgt, dass die Geschichte der Wiener Gemeindebauten und ihrer Bewohner lebendig bleibt.