Eine neue Ära des Konsums: Der Second-Hand-Boom in Österreich
Am 3. November 2025 veröffentlichte der Handelsverband Österreich seine neueste Studie zum Second-Hand-Markt. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Der Kauf von Gebrauchtwaren ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern hat sich zu einem festen Bestandteil des modernen Konsumverhaltens entwickelt. Laut der Studie geben die Österreicher:innen durchschnittlich 210 Euro pro Jahr für Second-Hand-Produkte aus. Doch was treibt diesen Trend an, und welche Auswirkungen hat er auf die Gesellschaft?
Was ist Second-Hand und warum boomt dieser Markt?
Second-Hand bezieht sich auf den Kauf und Verkauf von gebrauchten Artikeln. Diese Praxis ist nicht neu, doch in den letzten Jahren hat sie erheblich an Popularität gewonnen. Der Hauptgrund für den Boom ist der wachsende gesellschaftliche Fokus auf Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Second-Hand-Käufe gelten als umweltfreundlich, da sie die Lebensdauer von Produkten verlängern und Abfall reduzieren.
Historische Entwicklung des Second-Hand-Marktes
Der Handel mit Gebrauchtwaren hat eine lange Geschichte. Bereits im Mittelalter tauschten Menschen Gegenstände auf Märkten. Im 20. Jahrhundert erlebte der Second-Hand-Markt einen Aufschwung, vor allem durch die Einführung von Flohmärkten und Second-Hand-Läden. Mit dem Aufkommen des Internets und Plattformen wie eBay und Willhaben hat sich der Markt weiterentwickelt und professionalisiert.
Der Einfluss auf die Konsumgewohnheiten der Österreicher:innen
Die aktuelle Studie zeigt, dass 73 % der Österreicher:innen bereits Second-Hand-Artikel gekauft haben. Der Trend ist besonders bei jüngeren Generationen beliebt, die den Kauf von Gebrauchtwaren als cool und verantwortungsbewusst betrachten. Rund 60 % der Befragten gaben an, in den letzten 12 Monaten Second-Hand-Artikel erworben zu haben.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Interessanterweise variieren die Ausgaben für Second-Hand-Produkte stark zwischen den Bundesländern. Niederösterreich und das Burgenland führen mit durchschnittlich 242 Euro pro Kopf, während Wien mit 190 Euro das Schlusslicht bildet. Diese Unterschiede sind teilweise auf die Verfügbarkeit von Second-Hand-Läden und Flohmärkten in den Regionen zurückzuführen.
Die beliebtesten Second-Hand-Kategorien
Laut der Studie sind Bekleidung, Bücher, Medien und Spielwaren die gefragtesten Kategorien. Diese Artikel bieten oft den größten Preisvorteil gegenüber Neuware. Der Hauptgrund für den Kauf von Gebrauchtwaren ist jedoch nicht nur der Preis, sondern auch das Bestreben, Produkten eine zweite Chance zu geben. 74 % der Befragten nannten dies als ihr wichtigstes Kaufmotiv.
Online-Plattformen als Treiber des Booms
Plattformen wie Willhaben, Vinted und Refurbed spielen eine entscheidende Rolle im Second-Hand-Markt. Mehr als die Hälfte der Befragten kauft regelmäßig über diese Plattformen ein. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, gebrauchte Artikel zu kaufen und zu verkaufen, und haben den Markt für Gebrauchtwaren revolutioniert.
Die Auswirkungen auf den stationären Handel
Der Boom des Second-Hand-Marktes bietet auch Chancen für den stationären Handel. Viele Geschäfte haben begonnen, eigene Second-Hand-Abteilungen einzurichten oder mit Online-Resale-Services zu kooperieren. Laut Umfrage würden 70 % der Konsument:innen solche Angebote begrüßen. Dies eröffnet neue Geschäftsmodelle und stärkt die Kreislaufwirtschaft.
Fiktive Expertenzitate zur Untermauerung der Analyse
Dr. Hans Müller, ein fiktiver Experte für Konsumverhalten, erklärt: „Der Trend zu Second-Hand ist mehr als nur ein vorübergehender Hype. Er spiegelt ein grundlegendes Umdenken in der Gesellschaft wider, hin zu mehr Nachhaltigkeit und bewussterem Konsum.“
Ein Blick in die Zukunft: Wohin geht die Reise?
Die Boston Consulting Group prognostiziert, dass der Second-Hand-Markt bis 2030 jährlich um 10 % wachsen wird, dreimal so schnell wie der übrige Einzelhandel. Diese Entwicklung könnte den Einzelhandel nachhaltig verändern und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen.
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Die österreichische Regierung unterstützt den Trend durch verschiedene Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Diese politischen Maßnahmen könnten den Second-Hand-Markt weiter stärken und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen.
Fazit: Eine Win-win-Situation für alle
Der Second-Hand-Boom in Österreich ist eine Win-win-Situation für Umwelt und Verbraucher:innen. Er bietet nicht nur finanzielle Vorteile, sondern trägt auch zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten bei. Der Trend zeigt, dass die Österreicher:innen bereit sind, ihren Beitrag zu einer besseren Zukunft zu leisten.