Online-Dating ist längst keine Randerscheinung bei der Partnersuche mehr. Laut Statista geben etwa ein Drittel der Internetnutzer an, Online-Dating-Dienste in Anspruch zu nehmen. Kein Wunder – die bequeme Partnersuche von Zuhause aus lockt mit den verschiedensten Vorteilen. Doch ist Online-Dating wirklich so einfach und risikofrei wie es scheint?
Mit welchen Vorzügen Online-Dating überzeugen kann
Das Online-Dating eröffnet die einzigartigen Möglichkeiten, Menschen relativ anonym und unpersönlich kennenzulernen. Häufig ist es eben diese räumliche und soziale Distanz zu anderen, die Menschen im Netz aufblühen lässt. Wer im realen Leben eher ein schüchterner Typ ist, erfährt online eine geringere Hemmschwelle, mit potenziellen Partnern in Kontakt zu treten. Interpersonale Kommunikation erscheint im Internet weniger riskant, da es einfacher ist, ihr zu entkommen. Die Anonymität und lokale Distanz beim Online-Dating vereinfachen sowohl die Kontaktaufnahme als auch den Kontaktabbruch, da dies kaum mit sozialen Konsequenzen verbunden ist.
Online-Dating ist dabei nicht nur bequem, sondern bietet auch eine breite Auswahl an Dating-Portalen und Apps. Einen ersten Überblick liefert etwa Vergleich-Partnersuche.de. Durch die Vielfalt an Dating-Plattformen können die verschiedensten Vorlieben und Wünsche von Suchenden abgedeckt werden. Insbesondere homosexuelle Menschen nutzen daher häufig Online-Angebote, um auf Partnersuche zu gehen, da sie hier gezielt mit Gleichgesinnten in Kontakt treten können.
In der wissenschaftlichen Theorietradition der Partnerwahl geht man, unter anderem, vom sogenannten Homogamie-Prinzip aus, also einer Orientierung nach Ähnlichkeit. Dies besagt, dass die Partnerwahl auf solche Personen fokussiert wird, die den eigenen Merkmalen wie Bildung, Religion und Alter gleichen. Das Online-Dating birgt nun den Vorteil, dass potenzielle Partner schon vor einem Offline-Treffen anhand solcher Kriterien selektiert werden können. Häufig sind es bereits Nutzerprofile, die Aufschluss über den Bildungsstand, eine Berufstätigkeit oder Interessen geben. Das Online-Dating minimiert also präventiv das Risiko, Zeit in das Kennenlernen eines unpassenden Partners zu investieren.
Wo Online-Dating an seine Grenzen kommt
Die Online-Angebote von Dating-Plattformen aller Art können trotz ihrer vielfältigen Vorteile mindestens in einem Punkt nicht mit der traditionellen Offline-Variante mithalten: Früher oder später treffen sich in der Regel alle Partnersuchenden im realen Leben. Medien können Elemente interpersonaler Kommunikation nur imitieren, so ersetzt ein Emoji kein echtes Lachen und auch ein Bild kann einen dreidimensionalen Menschen nur bedingt abbilden. Gestik, Mimik, die Stimme und der Geruch des anderen können nur unmittelbar in einer face-to-face Situation wahrgenommen werden. Ob die Partnersuche Erfolg hat und eine Beziehung zustande kommt, entscheidet sich letztendlich offline.
Des Weiteren weisen wissenschaftliche Befunde darauf hin, dass eine problematisch extreme Nutzung von Online-Dating negativen Einfluss auf das Wohlbefinden, etwa die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper, haben kann. Die riesige Auswahl an potenziellen Partnern im Internet lässt Menschen außerdem dazu neigen, ihre Suche nie beenden zu können. Stattdessen streben sie stets nach einem Partner, der noch besser zu ihnen passt. Es stellt sich, in manchen Fällen zumindest, das Gefühl ein, etwas oder jemanden verpassen zu können.
Zudem ist zu bedenken, dass Menschen als höchst komplexe Individuen nur bedingt in ihrer Gesamtheit korrekt auf einem Dating-Profil abgebildet werden können. Online-Dating-Dienste machen eine “Datafizierung” des Menschen unumgänglich, bei welcher Nutzer auf Zahlen, Pixel und Buchstaben herunter reduziert werden. Ein neues virtuelles Ich entsteht, welches häufig beschönigt dargestellt wird: vorgegaukelte Sportlichkeit und Interessen, bearbeitete Bilder und Fake-Profile erschweren die Partnersuche im Netz.