Schmerz auf Beton: 24 Stunden auf dem Vollspaltenboden – Ein Aufschrei aus Linz!

Von: Redaktion

Ein Experiment, das unter die Haut geht

In Linz hat eine mutige Tierschützerin das Unvorstellbare gewagt: 24 Stunden auf einem Vollspaltenboden, wie er in der Schweinehaltung verwendet wird. Der Grund? Die brutalen Bedingungen, denen Schweine in Österreich ausgesetzt sind, am eigenen Leib zu erfahren und auf die Missstände aufmerksam zu machen. Die Ergebnisse sind erschütternd und werfen ein grelles Licht auf die Praktiken in der österreichischen Landwirtschaft.

Was ist ein Vollspaltenboden?

Ein Vollspaltenboden besteht aus Betonplatten mit Spalten, durch die der Kot und Urin der Tiere abfließen können. Diese Konstruktion ist aus hygienischen Gründen gedacht, führt jedoch zu harten, kalten und schmerzhaften Bedingungen für die Tiere. In Österreich ist diese Art der Haltung weit verbreitet, obwohl sie seit Jahren in der Kritik steht.

Die harten Fakten der Schweinehaltung

In Österreich leben über 2,8 Millionen Schweine, und die meisten von ihnen verbringen ihr Leben auf Vollspaltenböden. Diese Böden bieten den Tieren kaum Platz – nur 0,65 m² pro Schwein, das durchschnittlich 85 kg wiegt. Zum Vergleich: In Deutschland sind es mindestens 0,75 m². Die Tiere haben keinen Zugang zu Stroh oder anderen weichen Materialien, die ihre Lebensqualität erheblich verbessern könnten.

Die Tierschützerin und ihr Selbstversuch

Die Tierschützerin Vivi, die sich für dieses Experiment zur Verfügung stellte, berichtet von unerträglichen Schmerzen. Schon nach wenigen Stunden auf dem Betonboden spürte sie den Druck auf ihren Körper. „Mir tut wirklich alles weh. Ich habe mir die ganze Zeit einfach mehr Platz und irgendetwas Weiches gewünscht“, erzählt sie nach ihrer 24-stündigen Tortur. Ihre Erfahrungen sind ein eindringlicher Beweis dafür, wie wichtig es ist, die Bedingungen in der Schweinehaltung zu überdenken.

Politische Hintergründe und die Rolle der Regierung

Die österreichische Regierung hat die neue Verordnung zur „Gruppenhaltung Neu“ verabschiedet, die 2034 in Kraft treten soll. Kritiker bezeichnen diese Regelung als unzureichend und als „Mindeststandard“, der den Bedürfnissen der Tiere nicht gerecht wird. Die Regierung behauptet, dass die neuen Standards physisch angenehm für die Tiere seien, doch die Realität sieht anders aus. Die Verordnung erlaubt es Betrieben, die neuen Regelungen bis 2038 umzusetzen, wenn sie als Härtefälle gelten.

Ein Vergleich mit anderen Ländern

Während Österreich weiterhin auf Vollspaltenböden setzt, haben andere Länder wie Schweden und die Schweiz längst auf alternative Haltungsformen umgestellt. In diesen Ländern sind Stroh und mehr Platz für die Tiere Standard, was zu einer verbesserten Lebensqualität führt. Studien zeigen, dass Schweine, die auf Stroh gehalten werden, weniger Stress und eine bessere Gesundheit aufweisen.

Auswirkungen auf den Alltag der Bürger

Diese Missstände in der Tierhaltung haben auch Auswirkungen auf die Konsumenten. Tierschutz wird für viele Menschen immer wichtiger, und es wächst das Bewusstsein dafür, dass das eigene Kaufverhalten Einfluss auf die Bedingungen in der Landwirtschaft hat. Wer Fleisch aus Massentierhaltung kauft, unterstützt indirekt die Fortführung solcher Praktiken.

Expertenmeinungen und Reaktionen

Der renommierte Tierethiker Dr. Klaus Müller kommentiert: „Es ist höchste Zeit, dass wir die ethische Verantwortung gegenüber unseren Nutztieren ernst nehmen. Der Vollspaltenboden ist eine archaische Methode, die in einer modernen Gesellschaft keinen Platz mehr haben sollte.“ Auch internationale Tierschutzorganisationen wie PETA und Vier Pfoten fordern ein Umdenken in der österreichischen Landwirtschaftspolitik.

Die Zukunft der Schweinehaltung in Österreich

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Die Tierschutzbewegung gewinnt an Fahrt, und der Druck auf die Regierung, humane Alternativen zu Vollspaltenböden zu finden, wächst. Es gibt bereits Pilotprojekte, die zeigen, dass eine tiergerechtere Haltung möglich ist, ohne die wirtschaftliche Rentabilität zu gefährden.

Fazit: Ein Weckruf für Österreich

Die 24 Stunden von Vivi auf dem Vollspaltenboden sind mehr als nur ein Selbstversuch. Sie sind ein Weckruf für die Gesellschaft, die Augen nicht länger vor dem Leid der Tiere zu verschließen. Die Frage bleibt: Wird die österreichische Regierung handeln, bevor die internationale Kritik zu laut wird?

  • Mehr Platz für Tiere
  • Stroh statt Beton
  • Verantwortungsvolle Landwirtschaft
  • Nachhaltiger Konsum
  • Ethische Verantwortung

Die nächsten Jahre werden entscheidend sein für die Zukunft der Schweinehaltung in Österreich. Es liegt in der Hand der Politiker und Konsumenten, den Wandel zu gestalten und eine bessere Welt für Mensch und Tier zu schaffen.

Datenschutzinfo